Whatsoever...

Sie fing an zu kichern, also hatte ich sie wohl wirklich aufmuntern können. Erleichtert grinste ich sie an. Bisher hatte ich nicht viel Erfahrung mit solchen Situationen,aber scheinbar hatte ich alles richtig gemacht.
Ein Geräusch in der Nähe des Loches zeigte mir, dass der Engel wohl mit dem Schwert zurück gekommen war.
"Siehst du, da ist es schon!"

Ich drehte meinen Kopf leicht zu Kranon, während ich ein wenig weiter Blätterte, dann das Buch zuschlug.
"Kennst du diese kleinen, mickrigen Dämonen, die noch nicht einmal stark genug sind, menschliche Form anzunehmen? Diese mutierten Tiere oder Insekten. In solchen Büchern fängt
man ihre Kräfte, um sie dann auf sich selbst zu übertragen.
Sie dich weiter um, ich brauche noch ein weiteres Buch, aber in diese Abteilung wirst du sicherlich nicht reingelassen."
Mit jedem Schritt, den ich auf diese eine Ecke machte, ließ ich meine natürliche Boshaftigkeit aus mir ausstrahlen.
Und dort fand ich es. Ein Buch, dessen dunkle Aura sich mit meiner Messen konnte.
Ich spürte, wie sich hinter mir weitere Dämonen sammelten. Viele wollten dieses Buch, doch nur
wenige konnten es beherrschen.
Ein Grinsen legte sich auf meine Lippen als ich es in die Hand nahm, und die dunkle Aura um das
Buch herum verschwand.
"Wer hat Lust auf dunkle Magie?"

(Huch, in der Zeit ist ja einiges passiert... wie lang ists her? Ein Jahr? Länger? Ehrlich gesagt hatte ich das ganze hier irgendwie vergessen, bis meine Schwester Bilder auf ihrem PC fand - meine Profilbilder. Waren auch Texte dabei. ;D Also hier bin ich.
p.S.: Sandra ist jetzt ein bisserl älter, sie macht sich nur jünger, wie alle Frauen das machen ;D)

Eiskalter Wind umflatterte meine Gestalt als ich durch die Wolken mich hindurchbewegte. Schwarze Seide, ein leichtes Gewand, in stilvoller Anrichtung umschmeichelte meine Figur, und schmiegte sich an meine Flügel an. Schimmernde Federpracht erstreckte sich über mir, Flügelschlag um Flügelschlag.
Eine Person gedenkte ich zu finden. Ich würde ihn finden. Von Zeit zu Zeit blieb er in diesem Ort, der magischen Quelle.
Wie ein Pfeil schoss ich durch die Luft, bis ich es erspürte, diesen Geschmack, diesen ganz bestimmten Geschmack. Gefühle hatten für mich einen Geschmack, süß, sauer, scharf, bitter, alles! Doch jede Person hatte eine zusätzliche, persönliche Note. Ich hatte ihn gefunden.
Direkt folgte ich der Spur, welche in einem Häuschen endete. Ein verschlafener Mann sah mich vorwurfsvoll an. Der den ich gesucht hatte.
Ich setzte auf, die Federn zerstoben in einem Farbenspiel. Langsam kam ich auf ihn zu, zuallerletzt blieb ich stehen und gab ihn einen Kuss auf die Wange. "Aimon mein Bruder, schön dich zu sehen."

(P.S. Sandra ist böse. Sehr böse. Und manipulativ.)

Entsetzt wich ich zurück, als mich ihre Lippen berührten. Ich hatte das Gefühl ein Alptraum hätte begonnen und am liebsten hätte ich diesem Alptraum die Tür vor der Nase zugeschlagen. Jedoch war besagter Alptraum nicht gerade schwach und ich kannte sie lange genug, um zu wissen wie sie wirklich tickte.
"Hallo Sandra...", murrte ich missmutig und hoffte sie würde eventuell wieder gehen, wahrscheinlich würde sie es aber nicht tun.
"Was willst du? Nach so vielen Jahren tauchst du wieder in Ilarien auf? Willst du wieder ein Chaos verbreiten wie letztes mal, als du hier warst?".

Ich wachte aus irgendeinem Grund auf. Als ich mich umsah, stellte ich fest, dass ich vom Sofa gefallen war, doch das konnte es nicht sein, von sowas würde ich normalerweiße nicht aufwachen. Ich hörte Aimons Stimme aus dem Nebenzimmer. Er schien ziemlich wütend zu sein, auch wenn ich nciht verstehen konnte was er sagte.
Ich fing an zu grinsen und ein paar Flämmchen zuckten mir voller Vorfreude über die Arme. Wollte ich dochmal sehn, mit wem Aimon da stritt. Ich ging auf die Tür zu, griff nach der Klinke und riss sie mit einem lauten "Keine Bewegung" auf. Zwei Köpfe drehten sich erschrocken zu mir um.

Ich rollte mit den Augen, nachdem ich mich von dem Schock erholt hatte.
"Du Volltrottel....", knurrte ich und warf ihm einen mehr als finsteren Blick zu.
"Sandra, der Idiot da drüben ist Hayato, Hayato, die Zicke hier heißt Sandra.".

Aimon schien ja alles andere als begeistert zu sein, was mich nch ein wenig breiter grinsen lies. Es gab eben nichts besseres als Aimon zu ärgern, wobei...
Ich musterte die Zicke namens Sandra. Sie roch nicht wie ein Mensch, also war sie etwas anderes und noch dazu war sie hübsch. Sie sah ganz wie die Sorte Person aus, die ich am wenigsten leiden konnte, aber das Gesicht war nicht schlecht. Es würde wunderbar aussehen, wenn meine kleinen süßen Flämmchen ihr zeigen würden, wie sehr ich sie mochte. Ich merkte kaum, wie sie sich um meine Arme schlängelten und unter meinen Füßen hervorlangsam auf sie zu krochen. Die Vorstellung, diese Frau brennen zu sehen war, einfach zu schön!

"Hayato.", knurrte ich, als ich das Feuer bemerkte, was langsam auf Sandra und mich, wobei eher auf Sandra zu kroch. Es wäre besser, er würde sich nicht mit ihr angelegen.
"Lass es lieber.", zischte ich bedrohlich, stellte mich vor Sandra, nicht zu ihrem Schutz, sie konnte sich ganz gut selbst schützen, viel mehr um diesen Vollidioten zu schützen.

"'Hier." Sagte ich und legte das Schwert vor dem zusammengebrochenen Mädchen hin.
Dann drehte ich mich zu Kaisi um.
"Kaisi." Mir fehlten die Worte.
"Kaisi." Begann ich erneut. "Willst du Heim? Es - es muss ein Schock für dich gewesen sein,
das Ganze hier."
Um ehrlich zu sein, ganz traute ich mich nicht zu ihr. Was, wenn ich wieder die Kontrolle verlor?

"Nettes kleines Spielzeug hast du da, Aimon." Sagte ich unbeeindruckt, und doch mit einer hochgezogenen Augenbraue. Ein Pyromane, nicht? Seine Gier, sein Verlangen schmeckte wie dunkle Schokolade. Voll im Geschmack, herb und doch süchtigmachend.
Eher unbewusst leckte ich mir über die Lippen. Normalsterblich hatten normale Gefühle, nicht außergewöhnlich köstliches.
Doch nicht nur die Gefühle des Jungen schmeckten interessant. Nein, auch Aimons Emotionen gaben einen starken Vanillegeschmack ab.
Dunkle Schokolade und Vanille - was wünscht man sich mehr?
Ich fing an zu kichern, ein böses Kichern, und auch schon eher unbewusst verwandte ich meinen "weißen Stein" und produzierte ein Glitzern um mich herum, wie in einem Manga. Meine wahre Farbe war Rot, doch nahm man mich anders wahr, wenn ich so tat, als hätte ich einen Weißen. Warum ich es im endeffekt tat? Vielleicht aus einer Laune heraus, vielleicht weil ich es konnte.
"Aimon, Lieber, du weißt das nicht, weil du dich von der Liga getrennt hast, aber ich habe nie die Stadt verlassen. Außerdem bin inzwischen Ratsführende im Rat der 10. Selbst Adam gab irgendwann klein bei. Aber eigentlich kam ich her um dich über die alte Prophezeihung zu fragen. Die aus der Inschrift auf dem Medaillon der sechzehn Tode."

Irgendwas führte sie wieder im Schilde. Wenn ich etwas gelernt habe, wärend ich mit ihr Zugange war, dass man ihr unter keinen Umständen trauen sollte.
Wie zur Hölle hatte sie es geschafft, Ratsvorsitzende zu werden? Na ja die Engel waren noch nie sehr helle gewesen.
"Die Prophezeihung? Wieso glaubst du, ich wisste was darüber und wieso kommst du auf die bescheuerte Idee, dass ich dir davon erzählen würde, wenn ich davon etwas weiß?", knurrte ich und drehte mich zu ihr um.

Vorsichtig lugte ich hinter dem großen Baum hervor und sah zu den seltsamen Leuten. Mein Blick ruhte auf den Flügeln des Engels. Ich nahm an es sei ein Engel. Er hatte ja Flügel.
Endlich hatte ich ihn gefunden! Endlich!
"ONIIIIIIICHAAAAAAAAAAAN!", rief ich überglücklich und rannte auf den Engel zu und warf mich gegen ihn und umschlang mit meinen dünnen Armen seine Hüfte.
Jemand zog scharf die Luft ein, einem der Mädchen entwich ein Ha!
Mich allerdings, kümmerte das herzlich wenig, ich hatte meinen Großenbruder, nach Jahren wiedergefunden.

Ich sah unsicher zu Crispin, dieser schien zu zögern. Es versetzte meinem Herzen ein Stich ihn so zu sehen, doch bevor ich etwas sagen konnte oder handeln konnte, rannte ein Kind mit goldenem Haar an mir vorbei mit dem Ausruf: "Oniiiiiiichaaaaaaan", verwirrt zog ich die Luft ein, Helenor, die immer noch am Boden saß, gab ein spöttisches Ha! von sich und umklammerte ihr Schwert.

Da Aimon meine Süßen ganz offensichtlich von ihr fernhalten wollte hatte ich mich zusammengerissen, immerhin hatte ich ja versprochen das Haus stehen zu lassen, doch es fiel mir mit jeder Sekunde schwerer. Nicht nur, dass die Luft um sie herum glitzerte, was in mir das Bedürfniss erweckte sie mit Rauch zu füllen, nein sie schien mich ganz offensichtlich auch noch zu ignorieren.
Leute die mich ignorieren, konnte ich noch nie besonders leiden. Und nochdazu schien sie etwas furchtbar wichtiges mit Aimon besprechen zu wollen.
"Prophezeiung hin oder her. Aimon, wo kommt diese Schlampe her?" Wenn ich meinem Ärger schon nicht mit meinen Flämmchen Luft machen konnte, dann müssten wohl Worte herhalten.
Das ganze hatte den gewünschten Effekt. Beide sahen mich an.
Aimon ganz eindeutig genervt und wütend und die Miene der Tussi konnte ich nicht deuten, aber wen kümmerte die schon, hauptsache Aimon regte sich schön auf.

Schien sich ja alles aufzuklären. Das Mädchen hatte ihr Schwert wieder und atmete auch sofort viel ruhiger und Schoko Crossi und das andere Mädchen planten nach hause zu gehen. Vielleicht waren die beiden verlobt oder so etwas, zumindest klang es so als würden sie zusammen wohnen und da sie ncoh zu jung klangen um verheiratet zu sein...
Meine Gedanken wurden von einem wirklich ohrenbetäubendem Schrei unterbrochen. "Oniiiiiiichaaaaaaan".
Von meiner Seite erklang ein spöttisches Ha. Mit Onichan war wohl der Engel gemeint... hatten Engel Geschwister? Wobei, warum eigentlich nicht? Scheinbar hatte Schoko Crossi wohl einen kleinen Bruder, oder eine kleine Schwester, bei Kindern konnte man das an der Stimme nicht festmachen...

(Tinchen, du meinst wohl "Nephilim" und nicht "Nephilin" aber anyway XD)

Ein kleines Etwas umarmte mich und schrie "Oniiiiiiichaaaan!". Ich brauchte nicht viel von der Sprache
zu wissen, um den Sinn zu erhaschen, obgleich ich sie beherrschte.
Mit einem leisen "Entschuldige." zu Kaisi wandte ich mich dieser Situation zu.
Vorsichtig löste ich die Ärmchen um mich vor ihm niederzuknien.
Mein Vater - mein Vater war auch sein Vater, seine Mutter war eine sterbliche. Ein Nephilim, das
Produkt zwischen einem Engel und einem Menschen. Viele Vorurteile waren schon aufgedeckt, und
doch missachtete man sie auf irgendeinem Level in der Engelsgesellschaft. Das war der Grund,
warum er damals mit seiner Mutter auf in die Lande zog.
"Na, wie wars in Japan?" Fragte ich ihn sanft.

"Oniiiiichaaaaaaan! Ich hab dich vermisst!", kicherte ich und drückte meinem Bruder einen nassen Kuss auf die Wange und schlang meine Arme um seinen Hals.
"Oniichan! Japan war toll! So viel lustiges und seltsames Krimskrams!", erklärte ich breit grinsend und ließ von ihm ab, um in meiner Tasche was zu suchen.
"Oniichan! Oniichan! Hör mal! Mami schickt mich! Mami ist schwerkrank und sie konnte nicht mitkommen, aber sie hat mir das hier gegeben, damit ich es dir gebe! Sie sagte es sei gaaaaaaaaaanz wichtig und sie flehe dich an, auf ihre Bitte einzugehen!", ich holte einen zerknitterten Brief hervor und reichte ihn Oniichan.

Ich fing an zu lachen, dann umging ich Aimon und näherte mich dem anderen Mann im Raum.
Mit einem zuckersüßen Lächeln begann ich zu sprechen. "Diese Schlampe hier beherrscht den
Großteil der Stadt, und könnte diesen auch ohne Probleme einfach so vernichten, wenn ich wöllte."
Ohne auf eine Reaktion zu warten, nicht, dass ich eine erwartete, drehte ich mich um und blickte
Aimon an. Anscheinend wusste er wirklich nichts von der Prophezeihung. Schade.
Langsam zog ich das Medaillon der sechzehn Tode unter den Gefilden meines Gewandes hervor
und lächelte erneut.
"Schade, dass du die Prohezeihung nicht kennst. Welche schöne sie doch ist." Kurz hielt ich inne
und betrachtete stolz das Kleinod. "Wie auch immer. Ich kam, um sie mit deinem Blut zu besie-
geln." Ein Messer aus Licht bildete sich in meiner Hand und mein Lächeln wurde zu einem Grinsen.

Nicht, dass es mich interessieren würde, ob sie die Stadt zerstören konnte, das konnte ein großes Feuer auch, oder, dass sie Aimon an den Kragen wollte, das wollte ich schließlich auch oft genug und wenn er sich umbringen lies was das seine Schuld, aber sie tat es schon wieder.
"Ignorier mich verdammt nochmal nicht!" ich trat einen Schritt vor, vergrub meine Hand in ihrem Haar und lies meinen Flammen freien lauf.

"Was zur Hölle?!", entfuhr mir, als sie die letzten Worte sprach, doch im Bruchteil einer Sekunde, hatte sich Hayato auf sie gestürzt.
"HAYATO! LASS SIE SOFORT GEHEN!", rief ich und zerrte ihn von ihr weg. Wenn er getan hätte, was ich befürchtete, wäre er wohl in wenigen Sekunden derjenige gewesen, der nicht mehr am Leben gewesen wäre. Das konnte ich nicht zu lassen, wobei mir kein wirklicher Grund einfiel wieso ich ihm helfen sollte oder sonst was in der Art.
"Verschwinde Sandra!", knurrte ich wütend und sah sie finster an. Die Chancen, dass sie gehen würde, waren gleich 0. Sandra war hartnäckig, wenn es darum ging, ihre Ziele zu erreichen.

Aimon dieser verflcuhte Bastard! Was zur Hölle war an dieser Tussi so besonders, dass ich sie nichtmal verbrennen durfte? Das ging mir ganz gehörig gegen den Strich. Kleine Flammen kletterten über meinen ganzen Körper und nahmen meinen Ärger in sich auf. Aimon lies mich los und sah mich ganz eindeutig wütend an. "Lass das Hayato!"
Na schön, wenn er unbedingt wollte. Ich ging durch das Zimmer und sprang auf die Fensterbank.
"Dann unterhalt dich mal schön mit deiner Freundin, ich such mir nen anderen Schlafplatz!" fauchte ich über die Schulter, bevor ich aus dem Fenster sprang und in den Wald stapfte. Ich war kaum auser Sichtweite, als ich auch schon im warsten Sinne des Wortes expldierte. Meine kleinen Flämmchen stürzten sich auf alles im Umkreis von 20 Metern und verarbeiteten es anstelle dieser Tussi zu Kohle.
"Aimon, du Penner!" knurrte ich wütend vor mich hin. Warme Flammenfinger strichen mir über den Rücken um mich zu beruhigen. So sauer war ich seit Jahren nicht mehr gewesen.

Ich wusste zwar schon immer, dass Hayato leicht reizbar war, aber dass er so verschwinden würde, überraschte mich dennoch. Doch ich hatte andere Probleme.
Vor mir stand wohl der Endgegner in jedem Leben, eine Überlebenschance gab es nicht. Man hatte nur zwei Möglichkeiten und zu überleben:
1. Kämpfen und gewinnen( allerdings mit weniger Erfolg)
2. Abhauen, sich verstecken und hoffen dass sie einen nie fand.
Doch bislang hatte sie es geschafft, dass zu bekommen was sie wollte und jedes mal fragte ich mich, wie.

Ich nahm den Brief entgegen und blickte ihn für einen Moment an, bevor ich ihn öffnete.
Wenn sie eine Bitte hatte, dann war es etwas Ernstes. Seit Jahren hatte sie sich von uns abge-
schottet und war von Land zu Land gereist, um Frieden zu finden.
Langsam begann ich den Brief zu öffnen, vorsichtig, bedacht, das Papier nicht zu zerstören.
Schon bei der kleinsten Berührung spürte ich die Verzweiflung, die aus den Zeilen brandete.
Mit einem letzten tiefen Atemzug begann ich zu lesen.

Crispin, lieber, lieber Crispin.
Du warst der Einzige, der uns damals nicht ausgeschlossen hat, den kleinen Nene und mich.
Dafür danke ich dir.

Doch mir war eine große Bürde aufgeladen. Das Medaillon der Sechzehn Tode wurde mir über-
geben. Du kennst es sicher. Aber es wurde mir entwendet. Seitdem ist Nene auf der Suche nach
dir, denn mir fehlt die Kraft. Sandra, die, die mir das Kleinod stahl, raubte mir meinen Willen
und meine Kraft.
Bitte, ich flehe dich an! Du kannst ihr zwar nicht das Amulett stehlen, aber du kannst verhindern,
dass die Prophezeihung erfüllt wird. Sie darf das Blut eines gefallenen Engels nicht auf das
Medaillon träufeln. Sollte sie das tun, dann wird ihre Macht weiter ansteigen. Ihre Schreckens-
herrschaft wird grausam sein.
Du musst sie aufhalten.

Erneut atmete ich tief ein, als ich den Brief faltete und meine Augen schloss.

"Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht genau, an wen wir uns wenden können."
Ein Seufzer entwich mir und ich schaute weiter auf die Stadt hinaus.
"Wir könnten eine Magierin aufsuchen, den Rat der Engel befragen."
Alles. Ich würde alles machen, um sie wieder in ihren normalen Zustand zurückzuführen. Obwohl...
... sie war doch schon ziemlich niedlich so als kleine Fee.
Sofort schlug ich mir den Gedanken aus dem Kopf. Ich musste ihr helfen. Das war meine Pflicht.
"Jemand muss uns helfen können. Und wenn wir auf den magischen Schwarzmarkt gehen, das
ist mir auch recht. Ich werde nicht eher ruhen, bis ich dir geholfen habe, du hast mein Wort!"

Neugierig ging ich meinen Ast entlang, bis ich nah an dem Engel war. Leider faltete er den Brief zusammen, bevor ich ihn lesen konnte. Nur die erste Zeile hatte ich erkennen können. Crispin hieß der Engel also...
Was auch immer in dem Brief gestanden hatte, es schien Crispin nicht zu gefallen. Mit einem leisen Miauen sprang ich von dem Ast auf den Boden und ging auf das Mädchen zu, das ein wenig neben dem Engel stand. Sie roch nicht schlecht...
"Miauu" ich strich ihr um die Beine und sah dann erwartungsvoll zu ihr hoch.