Whatsoever...

Mein Herz schlug schneller, als ich das kleine niedliche Geschöpf zu meinen Füßen sah. Ich kniete mich runter und nahm die Katze auf die Arme.
"Na wo kommst du denn her?", fragte ich und hob das Tier hoch und sah es an.
"Du bist ja eine ganz Süße!", ich nahm die Katze wieder runter und drückte sie an meine Wange.

Oh je das klang schon nach ner Romanze.
Versprechen, die man nicht halten konnte, Katastrophen und am Ende ein Happy End. Fehlte nur noch ein richtiger Gegenspieler und das ganze wäre ein super Film.
Ich zupfte an meinem Saum herum. Wieso ausgerechnet Pink...Da fiel mir etwas ein...
"Hey Antoine, bring mich noch mal zu mir nach Hause vorher, ich will mir was andres anziehen, das Pinkt ätzt mich an! " Ich müsste noch ein paar Puppenkleider haben, die mir passen sollten, da ich ja jetzt so klein bin.

"Nach... nach Hause?" Sie miente doch nciht etwa die Kanalisation, oder?
Einen Augenblick ging ich in mich. Sie meinte die Kanalisation. Ganz sicher... damals war ich ihr
schließlich dort begegnet und sie hatte immer wieder darauf hingedeutet, dass sie die Menschen
von "dort oben" nicht ausstehen könnte. Das heißt doch, dass sie tatsächlich.
Damals war noch alles okay gewesen, als ich noch nicht... erweckt wurde, doch jetzt...
Eine leise Furcht überkam mich, doch ich unterdrückte sie und bickte Aishita mit einem gezwungenen
Lächeln an.
"Hey, wie wärs, wenn du dir was neues in einem Spielzeuggeschäft aussuchst? Dann hast du
wenigstens die neuesten Trends." Witzelte ich herum und hoffte, sie würde das Angebot nicht
ausschlagen. Ich hoffte nicht nur darauf, ich betete darum.
Sollte sie in die Kanalisation wollen, dann wusste ich wirklich nicht, was ich tun sollte.

Ich hörte ein Miauen und fuhr in mich zusammen.
Erst diese schreckliche Nachricht die mir in diesem Brief übermittelt wurde und das noch.
Langsam öffnete ich die Augen und drehte mich zu Kaisi um, die eine Katze in den Armen hielt.
Von kleinauf hatte ich eine natürliche Scheu gegen diese Wesen gehegt, eine Abneigung, die
sich geheimhalten ließ, die jetzt aber stark an meinen Nerven zerrte.
Die Tatsache, dass Sandra - "Miauuuuuuuuuuu." - d-dass Sandra das Medaillon erhalten hatte war eine fur - "Miau." - Katze!
Das Miauen der Katze unterbrach meine Gedanken, verschlang den Pfand den diese nehmen
wollten. Ich konnte sie nicht abhaben. Einfach nicht abhaben.
Verdammt!

Das Mädchen schien Katzen wirklich sehr zu mögen. Zumindest schloß ich das aus ihren Worten. Vorsichtig stand ich auf und ging in ihre Richtung, die rechte Hand vorgestreckt, damit ich nicht gegen sie lief.
"Kann ich auch mal streicheln? Ich mag Katzen!" Das tat ich tatsächlich, nur leider kam ich nicht oft dazu mich bewusst in der Nähe von einer aufzuhalten. Katzen bewegten sich zu leise, als das ich sie bemerken könnte.
Ich hörte ein leises Schnurren kurz vor mir und blieb stehn. Die zwei mussten ganz in der Nähe sein, aber ich wusste nicht genau wo.

Ich bemerkte wie Crispin beim Miauen der Katze zusammenzuckte und als er sich zu mir umdrehte hatte ich das Gefühl für einen kurzen Moment Abscheu in seinen Augen gesehen zu haben.
Jedoch wurde ich von dem Jungen abgelenkt, der bislang neben Helenor auf dem Boden gesessen hatte und jetzt aifgestanden war, um die Katze zu streicheln.
"Klar darfst du sie streicheln!", antwortete ich auf seine Frage hin.

(xDDDD das ist der beste Witz des Tages, Katzen und leise xD - Katzen sind laut und unelegant - und am liebsten mögen sie Mülltonnen... naja, zumindest sind das meine Eindrücke zu meinen Katzen xDDDD)

Ich atmete tief durch und drehte mich von dem Mistvieh... äh... der Katze weg.
"Miauuuuu."
Das wars. Weg, ich musste weg, ganz dringend.
Selbst, dass ich fliegen konnte vergaß ich. Schnell schritt ich in den Wald hinein.

Er sagte er sei nicht sauer, aber um Gotteswillen! Wer wäre nicht sauer?
Er half mir auf, und sofort als er meine Hand losließ trat ich ein Stück zurück.
"Mir? Mir... mir! Mir - ja, mir geht es gut! Danke." Brachte ich hervor und blickte mich wieder panisch
um. Ich konnte nicht besonders gut mit anderen Leuten umgehen.
"Äh... ähm... äh..." Stammelte ich und biss mir dann verlegen auf die Lippen.
Um Himmelswillen, was sollte ich jetzt sagen?
Sollte ich ihm Geld geben? Sollte ich ihn in meine Bäckerei einladen, damit er sich dort einen Kuchen
umsonst aussuchen konnte, als Entschuldigung?
Mir war so etwas noch nie passiert - die Frage blieb unbeantwortet.
Flucht schien mir doch wieder eine gute Idee zu sein.
Vorsichtig senkte ich meinen Blick und spannte mich an. Dieses Mal würde ich nicht stolpern.
Zumindest hoffte ich das.

Sie schien nervös zu sein. Sehr nervös. Naja es war ja auch irgendwie eine unangenehme Situation. Vermutlich wusste sie nicht, wie sie sich richtig entschuldigen sollte, oder sie hatte Angst, dass ich wütend sein könnte. Wenn ich aber so drüber nachdachte war ich ja nciht der einzige der zu Schaden gekommen war. Sie hatte ihren Kuchen verloren, vielleicht war er für eine Geburtstagsfeier bestimmt gewesen und sie hatte jetzt ein Problem.
Ratlos wischte ich mir ein wenig Sahne aus dem Gesicht und leckte meine Finger ab. Eigentlich war der Kuchen recht lecker, dafür dass ich normalerweise nicht so sehr auf Süßes stand sogar ausgesprochen lecker. Würde ich die Situation verschlimmern, wenn ich das laut aussprach? Im schlimmsten Fall würde sie sauer werden oder in Tränen ausbrechen. Im besten Fall würde sie lachen und die Stimmung würde sich ein bisschen heben. Da ich sowieso keine wirklcihen Alternativen hatte konnte ein Versuch eigentlich nicht schaden.
"Weißt du... eigentlich ist der Kuchen echt lecker..."

Direkt vor mir miaute die Katze. Vorsichtig bewegte ich meine Hand näher heran und hoffte, dass ich ihr nicht ins Auge oder ähnliches griff, sonst würde sich meine Katzenliebe wohl ganz schnell verabschieden. Ich fühlte weiches Fell unter meinen Fingern. Erleichtert atmete ich auf und fuhr mit den Fingern durch die Katzenhaare. Das fühlte sich wirklich schön an. Ihc war noch nie zuvor so nah an einer Katze gewesen.
Die Katze bewegte sich, aber es schien vielmehr das Mädchen zu sein, das sich in Schocko Crossis Richtung gedreht hatte. Seine Schritte konnte ich nur noch kurz hören, bevor das Rauschen der Blätter im Wind ihn übertönte. Ein wenig Neugierig warum er plötzlich weglief war ich ja schon, aber hierbleiben war im Moment interessanter.
"Welche Farbe hat die Katze denn?"

Sosos. Der Engel konnte Katzen wohl nicht ausstehen. Zumindest schloß ich dass aus der Art, wie er mich angesehen hatte und der Tatsache, dass er gerade den Rückzug antrat. Das er verschwand war nciht gerade hilfreich, immerhin hatte ich den Brief lesen wollen, doch hier war es auch nciht gerade schlecht. Schnurrend legte ich meinen Kopf auf den Arm des Mädchens. Es gig doch nichts über eine kleine Streicheleinheit. Immerhin war ich trotz allem eine Katze.

Müde lehnte ich mit dem Rücken an dem schwarzen Stumpf eines verkohlten Baumes, den Kopf auf meine angezogenen Knie gelegt, die Arme um eben diese geschlungen. Genüsslich knisterten meine süßen Flämmchen in dem Versuch mich aufzuheitern. Fast gelang es ihnen. Fast. Doch weder meine kleinen Lieblinge, noch der Anblick, der schwarzen verkohlten Landschaft, in der kleinen Flammen an den letzten Bäumen nagten und kleine Ascheflocken wie Schnee aus den Zweigen fielen, konnte mich im Moment beruhigen.
Ich war sauer! Stinksauer! Was fiel dieser Tussi ein mich so zu behandeln? Und was noch schlimmer war, Aimon hatte sie auch noch verteidigt! Ich hatte mich extra für ihn zusammen gerissen und kein Loch in seinen Boden oder überhaupt in seinen scheiß Wald zu brennen und wie dankt er es mir? Garnicht! Undankbarer Möchtegern Dämon! Nichts anders war er doch. Kein richtiger Engel, kein Mensch, kein Magier und Dämon auch nicht. Versager! Nichtsnutz! Keine Ahnung warum mich überhaupt mit dem abgab und auf ihn gehört hatte!
Nächstes mal wenn wir uns sehen würden, würde ich ihn zu einem Aschehaufen niederbrennen und selbst dadrauf könnte er noch stolz sein, immerhin hätte er dann die Ehre von meinen süßen Kleinen als Nahrung benutz zu werden.
Kichernd zog ich meine Beine noch ein bisschen näher an mich heran, während en paar Flämmchen mir warm über die Arme strichen. Aimon würde brennen!

"Dann sorg dafür, dass sie es nicht zu sehen bekommt.", ich
befahl es ihr nicht, es war eher eine abgeschwächte Form davon.
Mit meinen Worten lies ich schließlich den Blitz aus meiner Hand
verschwinden. Er verschwand und hinterließ nur ein kurzes Flimmern
in der Luft.
Worum es hier ging war mir immer noch nicht hundert prozentig klar,
doch konnte ich es nicht auf mir sitzen lassen, dass man mich
angreifen wollte. Aino war die Personifikation des Bösen, diese
hatte sich anscheinend in mich verliebt und war jetzt auf Rache aus
nachdem ich sie fallen gelassen hatte? Ich seufzte. Warum machten
sich Frauen immer Hoffnungen? Ich hatte doch bei den Nymphen
bleiben sollen.
Theas Hand strich über meinen Körper. Ich fühlte nichts. Dazu
raubte mir die Situation das Verlangen. Doch folgte ich ihren Bewegungen
als sie aufstand. Man musste es lassen, sie wusste wie man
sich bewegte und der Körper, dessen Form sie gerade
angenommen hatte, war auch nicht von schlechten Eltern.
"Es muss etwas sein, was meinen momentanen Geschmack entspricht.",
ich lächelte schief und ich musste zugeben etwas arrogant, "Was
sie zufällig auch in Rage versetzen würde. Zeig mir etwas unschuldiges,
dem ich genau das rauben kann. Nichts geht über die alt
begehrten Jungfrauen."
Da schlug wohl mein Götterblut in mir durch. Wie lange war es her,
dass wir offizielle Jungfrauen geopfert bekommen haben? Naja, jetzt
musste ich sie mir auf einem anderen Weg beschaffen.