Die Neue in der Klasse

Eispalast. Was für ein seltsamer Name für ein Hotel. Dachte ich, als ich
das Hotel verließ. Aber es hatte schöne Zimmer und ich hatte mir das Teuerste
gemietet. Nur das Beste für meine Shellan.
Denn morgen würde sie wirklich dort erwachen.

Krissi kam wieder in die Küche.
Sie überreichte mir den Zettel und schon auf den ersten Blick
wusste ich, dass mein Bruder da war. Das war eine typische
Bestellung der Gruppe, nur, dass ein Kakao zu viel bestellt
worden war.
Auf meinen fragenden Blick hin erklärte mir Krissi, dass Chris
ein Mädchen dabei hatte. Einen Dämon, um genau zu sein.
Als Kristjana schon wieder gehen wollte und sich umdrehte
hielt ich sie auf. "Warte." Sie drehte sich wieder zu mir.
"Danke."

Ich glaube, ich wurde erwischt, denn auch das schwarzhaarige Mädchen
drehte sich zu mir um.
Also stand ich auf und ging zu ihnen rüber.
Da bemerkte ich, dass die Haare von dem Mädchen garnicht komplett
schwarz waren, sondern eher ein dunkles Braun mit helleren und dunkleren
Strähnchen.
Chris schaute mich skeptisch an, und er konnte sicherlich die Raubkatze
in mir spüren, genauso, wie ich sofort seine erkannte.
"Ähm, hi. Entschuldigung, dass ich euch angestarrt habe, aber ihr seht so
aus, als ob ihr wüsstet, wo man hier Spaß haben kann. Ich bin neu hier
und werde hier noch eine Weile bleiben..."

Das Mädchen, das auf uns zugelaufen bewegte sich zu geschmeidig,
um noch menschlich zu sein. Eine Gestaltwandlerin.
"Wo man hier Spaß haben kann? Ja, ich wüsste so einige Orte. Das
Eiskalt zum Beispiel. Oder das Einkaufszentrum. Nur so nebenbei, das
gehört meinen Eltern." Ich lächelte.

Mit schnellen Schritten lief ich die Treppen hoch, die
zu den Wohnbereichen der Vorzeigeschatten führten.
Ich bog einmal links ab, vorbei an der Tür, die zu meinen
Räumen führte und lief noch eine Treppe hoch. Ich blieb
stehen und klopfte an. Ich klopfte nocheinmal als keine
Antwort kam. Meine feinen Schattensinne sagten mir aber
das Avril da war. Ich hielt inne. Da war noch jemand, den ich
vorher nicht wahrgenommen hatte. Ich drückte die Türklinke
runter und trat einfach ein.

Sandra ließ mir gar keine Zeit anzugreifen.
Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, ihr
auszuweichen. Sie wurde immer schneller
und mir fiel es immer schwerer ihr auszuweichen.
Das ganze musste aussehen wie ein Tanz. Nur
das es ein unglaublich schneller Tanz war.
Wenn ich nicht bald angriff, würde das Tempo
noch mehr steigen. Ich war bereits erschöpft.
Ich achtete nicht sonderlich darauf, wo meine
Herrin sich befand, ich schleuderte meine Sichel
einfach nach vorne.

Als der Blick des Mädchens an mir
hängen blieb, trat ich einen Schritt
nach vorne. "Hey, ich bin Tahlly."
Fire lächelte schüchtern. "Ich bin
zwar nicht deine Schwester, aber
eine Freundin von Ice und Vex."

Ich lächelte. "Gern geschehen."
Dann ging ich wieder aus der
Küche. Ich nahm Bestellungen
auf und sah, dass sich ein
blondes Mädchen zu Yu und
den anderen gesellt hatte.

Er hatte keine Chance, und ich spürte, dass er immer erschöpfter wurde.
Also packte ich die noch fliegende Sichel mit meiner Rechten und blieb
stehen.
"Sag Decius, bist du erschöpft?"

Plötzlich blieb Sandra stehen.
Es war erschreckend zu sehen, dass sie nicht einmal
schneller atmete.
Selbst ihr Kleid und ihre Haare sahen aus, als wäre
nichts geschehen.
Verblüffend.

Ich nickte.
"Hallo."
Dann schaute ich verlegen nach unten.
"Wo finde ich denn meinen Papa?"

Wow.
"Es gehört deinen Eltern? Wow."
Ich blickte auf den einzigen leeren Platz am Tisch an.
"Ähm... würde es euch etwas ausmachen, wenn ich
mich setze?"

Ich wollte gerade Vincent noch einmal küssen als die Tür
aufging. Quentin stand dort und starrte und entgeistert
an.

Das gibt es nicht!Dachte ich, als ich das Büro der Teamverteilung
verließ.
Ich wurde in ein Team gesteckt, und dann noch mit Quentin.
Kopfschütteln berührte ich den Infokristall. Informationen über Schatten
wurden immer nur in Kristallen gespeichert, weil sie 1. viel mehr Informa-
tionen übertragen konnte als jedes andere Material und 2. weil nur
Schatten sie lesen konnten.
Nun gut. Mit Quentin würde ich leben müssen, also fing ich an, all die
Informationen über ihn zu lesen.
Sobald ich mir seinen Geist eingeprägt hatte, begann ich ihn zu suchen.
Meine Sinne führten mich zu ihm.
Er stand in einer Tür. In der Tür, die zu Avrils Wohnung führte.
Avril.
Wie ich sie hasste, diese Schlampe.
Trotzdem trat ich näher ran, direkt neben ihn.

Ich saß in der Bibliothek und konnte mich einfach nicht auf meinen Aufsatz
konzentrieren. Ständig dachte ich an die grünen Augen zurück.
Vielleicht war er noch da?
Nein. Ich würde nicht zurück gehen und mich ihm an den Hals werfen.
Vielleicht sollte ich doch?
So saß ich ein paar Minuten am Tisch, bis ich mich dafür entschied, es einfach
zu versuchen.
Also stand ich auf, und ging zur Trainingshalle, und tatsächlich. Da stand er.
"D" schien mich bemerkt zu haben, denn er drehte sich zu mir um und lächelte.
Was ich von ihm empfing war Amüsement.
Das Lächeln war aber ein warmes, kein Grinsen.

"Ähm... kein Problem."
Irgendetwas war an dieser Gestaltwandlerin, dass mir schrecklich
bekannt vorkam.
Ich glaube, es war ihr Akzent.
Sie rollte das R auf eine interessante und unbeschreibbare Weise.
Als sie sich gesetzt hatte lehnte ich mich ein wenig zu ihr.
"Kann es sein, dass du aus Sharrasaah kommst?"

Serenity war aufgetaucht. Ich ignorierte sie und
ging ein paar Schritte auf Avril und den anderen
zu. Missbilligend und ein wenig verärgert musterte
ich ihn. Ich wandt meine Aufmerksamkeit wieder
Avril zu. "Ich soll dir etwas von der Verwaltung
ausrichten. Du sollst dich an die Öffentlichkeit wenden.
Anscheinend ist etwas von Saschas Verschwinden
bekannt geworden. Die Medien sind aufgebracht."
Meine Augen fixierten den schwarzhaarigen Kerl.
Es ging mich wohl nichts an, mit wem Avril zu tun
hatte. Aber er war kein Schatten und er war ihr
eindeutig näher gekommen, als mir lieb war.
"Willst du ihn mir nicht vorstellen?"

Es verletzte meinen Stolz, nun schon
fast völlig von meinen Kräften verlassen
zu sein. Aber meine Herrin merkte es
doch sowieso. "Ich bin erschöpft, Herrin."

(Sorry Mädels, dass ich so lange nichts geschrieben habe, aber mein Laptop ist kaputt gegangen und kommt erst in zwei oder drei wochen wieder zu mir, wenn ich das so sagen kann. Danach kann ich wieder schreiben. =) )

Er wusste also, woher ich kam? Hatte meine Mutter doch etwas verraten?
Trotzdem musste ich meine Fassade bewahren.
"Ja." Sagte ich lässig und fügte ein "Wieso?" hintendran.

Ich schickte Vincent eine Nachricht. Bitte spiel mit.
Eine gute Schauspielerin war ich, und deswegen fiel es
mir leicht in die Rolle der Wütenden zu schlüpfen.
Mit einem zornigen Gesichtsausdruck stand ich auf.
Vincent kam gleich danach zum stehen.
"Dies hier, mein lieber Quentin, ist zufällig der Gesandte
der Drachen, den ich erwarten sollte. Mit diesem Kampf
wollten wir gerade den Vertrag gültig machen - so ist
das bei Drachen - und du hast diesen jetzt zunichte
gemacht. Na, bist du jetzt glücklich?"
Ich erwartete seine Antwort garnicht und holte mein Handy
aus der Tasche. Die Nummer, die ich wählte war nicht
die des Bosses, sondern eine andere, aber das würde
er nicht merken, da ich sie aus den Kontakten heraussuchte.
Meine Tante würde schon wissen, was sie machen musste,
wenn ich anrufte. Es war die "spezielle" Nummer.
"Boss, wir haben ein kleines Problem..."

Ich drückte die Hand zusammen, und ich merkte, wie mir die Sichel die
Haut zerschnitt. Ein paar Bluttropfen rannen mir die Hand hinunter, tropften
langsam auf den Boden.
Verletzter Stolz. Cayenne-Pfeffer.
"Decius, du darfst gehen. Ruhe dich aus. Morgen werden wir mit deinem
Training weitermachen." Damit ließ ich die Sichel gehen.
Ich drehte mich um und ging.
Als ich die Tür öffnete traf ein neues Gefühl auf mich.
Neugierde. Vanille.
Es war ein Engel der uns beobachtet hatte.
Mich hatte es nie gestört, dass Gefühle für mich einen Geschmack hatten.
Nein. Ich hatte es immer schon genossen, wenn ich mir die Zeit dafür nehmen
konnte.
In keinem der Bücher war das verzeichnet. Eine Abnormalität?
Während ich überlegte ging ich los mit der Intention zu meinen Gemächern
zu gelangen, doch plötzlich stand ich vor Adams, als ich aus meinen Gedanken
aufschreckte.

Ich schüttelte den Kopf.
"Nur so. Meine Tante kommt auch von dort."
Mit einem weiteren Kopfschütteln drehte ich mich zu Liela um
und küsste ihren Hals.
Es beunruhigte mich ein wenig, dass dieses Mädchen
so wie meine Tante sprach.

(sorry^^" jetzt hab ich so lange nicht mehr geschrieben, aber
war alles ein bisschen problematisch da wir umgezogen sind)

Ich musste mir ein Grinsen verkneifen, als der Typ nach Avrils
Worten deutlich verunsicherter dreinblickte. Nachdem ich aufgestanden
war, strich ich meine Klamotten glatt und starrte ihn verächtlich an.
Ich spürte wie beunruhigt er war, als er meinem Blick begegnete.
Dem Drachen in mir verschaffte das eine gewisse Genugtuung.

Als meine Meisterin gegangen war, wäre ich
am liebsten auf der Stelle tot umgefallen. So
ein Training hatte ich länger nicht mehr gehabt
und es ärgerte mich sehr, dass meine Kräfte mich
schon verlassen hatten. Unzufrieden mit mir selbst
und allem anderen auch, stellte ich die Kettensichel
weg und verließ die Trainingshalle. Draußen sah ich
die unnütze Schülerin von Adam stehen und noch
jemanden. Ich kannte ihn, D nannte er sich. Meistens
verhielt er sich eher zurückhaltend. Wie er Serafina
ansah. Naja, interessierte mich nicht wirklich. Mit langen
Schritten ging ich an den beiden vorbei, nicht ohne
Serafina einen kurzen, schmerzhaften, mentalen Stich zu
versetzen. Eins der ersten Dinge, die mir meine Herrin
beigebracht hatte.

Ich ließ gerade die Türen meines Gemaches
aufgehen und jemand versperrte mir den Weg.
Sandra stand vor meiner Tür. Überrascht blickte
ich sie an, doch mein Gesichtsausdruck wurde
sogleich wieder skeptisch. Meine Augen fixierten
ihre. "Was willst du?", meine Stimme war ruhig,
doch ich spürte die Wut wieder aufkommen.