Die Neue in der Klasse

( auch von mir ein Herzliches Willkommen
und einen Applaus an deinen ersten Eintrag, Alice ^^)


Jetzt war das Chaos perfekt.
Ich versuchte mich aus den Armen von
Pain zu befreien, aber er ließ nicht locker.
Ich seufzte einmal, dann wandt ich mein
Gesicht Lucas zu und begann zu
erklären:"Erst ging es nur darum, dass beide
einen Heiler brauchten. Dann haben sie
angefangen sich um mich zu streiten. Und
nun verfolgen sie mich." Ich lächelte
entschuldigend. "Da dachte ich mir ich
versteck mich so lange bei dir."

Ich hatte wirklich ein Talent dafür, mir
Schwierigkeiten zu machen...und anderen.
Aber ein bisschen lustig war die Situation
schon.

Entgeistert schaute ich Vex an. Er sollte
sich gefälligst nicht dafür zu Verfügung
stellen bestraft zu werden. Ich musterte
Sandra. Schon von ihrer bloßen Anwesenheit
wurde mir ganz schlecht. Da kam mir ein
Gedanke:"Sandra. Hast du überhaupt vor
ihr eine Strafe aufzuerlegen?" Sie kam
mir im Augenblick eher amüsiert, als
wütend vor.

Ich verstand sogar den größten Teil von dem, was sie sagte.
Mit teilweise großer Anstrengung versuchte ich die Sprache
zu sprechen.
Aber selbst für meine Ohren klang es extremst grottig.
"Wir getrunken sie Blut."
Mit einem Seufzen schüttelte ich den Kopf.
Danach blickte ich den Typen mit den braunen Haaren an.
"Do ya speak English?"
Zu meiner Freude nickte er.
"Well... look. We both have sipped a bit of her blood, and now
we have to fight who's her rightous male. 'Cuz it looked like
she likes us both. Ya know -"
In diesem Moment trat mir mein netter Halbbruder in den
Rücken, hebte Kristjana in die Arme und ging lässig auf die
Tür zu.

Misstrauisch beobachtete ich die zwei
Vampire, die nun dazugekommen
waren. Ice Bruder sah...stark aus.
Was mir eher wie ein Witz vorkam
war die kleine Gestalt neben ihm.
Sie war sehr zierlich. Als ob ich sie
mit einer Hand zerquetschen könnte.
Das reizte mich nun schon. Was würden
die anderen tun, wenn ich ihr etwas antun
würde. In diesem Sinne war ich genauso
sadistisch wie meine Meisterin.

Sie war mein, und deswegen durfte ich sie jetzt auch zu mir nach Hause bringen.
Zwar müsste ich einen Flug buchen, wenn sie sich wehren würde.
Aber sie war mein!
Ich ließ ein lautes Knurren los und küsste meine Flamme auf die Lippen.

Als ich an einer Tür vobeiging, eine große, schwere Doppeltür,
spürte ich, wie eine Welle der Freude mich ergriff und über-
schwappte, so pur und rein, dass ich sofort wusste, dass es
Serafina war.
Sofort hielt ich an und klammerte mich an diese Freude. Sie
war so schön.
Aus einem mir nicht begreiflichen Grund kam mir die Beudeutung
von Serafinas ind den Sinn. Vor kurzer Zeit war ich zufällig
darüber gestolpert.
von "Seraphin" herleitend = "der Engel an Gottes Thron"
"sechsflügliges engelhaftes Wesen als höchsten Träger der Liebesglut"

hebr."Die Feurige"

Eine Göttliche Engelsenergie die "Erdverbundene"

Das hatte dort gestanden.

Einen kurzen Moment blieb ich noch still, dann gab ich
meine Gedanken preis.
"Vampirmädchen, ich mag deine Art. Zwar ein wenig
hitzig, doch das ist etwas, das man durch training ent-
fernen kann.
Du erinnerst mich stark an mich, als ich genauso jung
war wie du. Deswegen werde ich dich verschonen und
dir eine Art 'Stipendium' unter meinem Segen anbieten.
Dir könnte eine einflussreiche Zukunft blühen.
Das Einzige, das ich verlange, ist unberechenbare Loy-
alität."
Eiskalt und stahlhart war mein Blick.
"Solltest du ablehnen, so wird das deine erste und letzte
Verwarnung sein. Ein solches Verhalten billige ich nicht
zweimal. Und da du keine Fähigkeiten zu besitzen
scheinst, an denen ich interessiert bin, werde ich dann
deinen Bruder für dein Verhalten Büßen lassen."

Voller Hass blickte ich die ach so tolle Rätin an.
Mein Bruder hatte meinen Mund losgelassen, als
ich ein wenig ruhiger geworden war, doch losge-
lassen hatte er mich noch lange nicht.
"Egal was mein Name sagen sollte, ich werde nie
zu einer so eiskalten Sch-"
Und schon wieder lag die Hand auf meinem Mund.
"Entschuldigt, werte Rätin. Euer Angebot ist sehr
großzügig, doch befürchte ich, meine Schwester
wird es ablehnen müssen. Sie ist zu temperament-
voll und stur um sich jemandem unter zu ordnen,
welches sicher ein Problem werden würde. Ich be-
dauere es zu tiefst im Namen meiner Schwester
Euer so wundervolles Angebot ablehnen zu müssen."
Ein Herzschlag lang wurde es komplett still und
selbst die Vögel schienen den Atem angehalten zu
haben.
Dann geschah das Unfassbare: Sandra lächelte.

Ich konnte nicht anders. Der Jaguar in mir übernahm mich
aber trotzdem blieb ich in meiner Menschenform.
Und der Jaguar knurrte und brüllte in meinem Kopf.
Mit einem kleinen Satz war ich bei den beiden, benutzte
einen kleinen fiesen Trick, der in den verschiedensten
Kampfsportarten auftrat, und schon wurden für wenige
Sekunden die Arme des Vampirs schlaff.
Blitzartig fing ich Kristjana auf, stellte sie auf der anderen
Seite des Raumes auf die Beine und trat vor sie.

Da stand ich nun. Aber im Moment machte ich
mir mehr Sorgen wegen Pain als wegen Nikolai.
Zwar waren beide noch junge Vampire, aber Nikolai
war eindeutig der vernünftigere von beiden. Und vor
allen Dingen steckte Lucas jetzt in Schwierigkeiten
wegen mir.

Ich ging an ihm vorbei, um den Vampiren zu
sagen, dass ich einfach nur nett zu ihnen gewesen
war.

Fasziniert sah ich sie an. "War das eben Hindi?"
Ich konnte es nicht selber sprechen, aber meine
Tante studierte es, wenn sie nicht auf Reisen war.
Avril nickte und ich lächelte. "Ich hab wirklich Hunger.
Ich glaube ich werde mich bei dieser Sherryl bedanken
müssen."

Auf der Suche nach der Dawnstreet kam ich an ein paar Menschen vorbei.
Eine mit glitzernden Flügeln, eine war rot und schwarz, die anderen sahen eigentlich ganz normal aus, aber dann doch wieder nicht.
Seltsam. Wer läuft bitte normal mit Flügeln herum oder malt sich und seine Sachen an?
Dann kam mir etwas in den Kopf. Cosplay. Da verkleideten sich die Leute wie in einer Fernsehserie, einem Manga oder einem Computerspiel.
Ich schüttelte meinen Kopf. Das ist nichts für mich, dachte ich.
Also ging ich weiter. Ich suchte immernoch die Dawnstreet 64.

Ich bemerkte jemanden, ein Mädchen, ein paar Meter
entfernt von uns langlaufen. Sie wandte ihr Gesicht
kurz zu uns, schaute dann aber schnell wieder weg
und ging, nun schneller, weiter.
Wie auch immer.

Ich wurde immer unruhiger. So langsam verlor auch ich
die Fassung. "Hör doch auf so falsch zu lächeln! Ice wird
dein Angebot verdammt nochmal nicht annehmen."
Allerdings wollte ich auch nicht, dass sie Vex dafür bestrafte.
"Und wenn du schon jemanden bestrafen musst, dann nimm
mich. Ich bin bei dir doch sowieso schon verschuldet." Sie
war wirklich die unausstehlichste Person die ich bisher
kennengelernt hatte. Außerdem machte sie mich echt wütend.

Ich schaute Ice an. Mir gefiel ihr Temperament sehr.
Ihr Blick begegnete meinem, ich grinste. Ihren
Gesichtsausdruck konnte ich nicht definieren.

Die kleine Vampirdame erhob auf einmal ihre
Stimme. Sie wurde auch wütend. Und was hatte
sie gesagt? Sie stand bei meiner Meisterin in
Schulden? Ich wandte mein Gesicht meiner
Herrin zu. Selbst ich wusste nie so genau was
sie als nächstes tat.

In einer fließenden, eleganten Bewegung
hatte ich mich aufgesetzt und streifte ihr
dann ihre Schuhe ab. Mit meinen Fingern
zeichnete ich Muster auf ihre Füße und
kitzelte sie so.

"Wie du willst. So soll es diesmal nur eine Verwarnung sein,
doch wenn du dich noch einmal gegen mich stellst, so werde
ich deinen Bruder zu mir rufen."
Mein belustigter Blick bohrte sich in die Augen des Vampir-
mädchens und schon spürte ich die Kraft meiner Verwarnung,
und was für Gefühle sie auslöste. Denn die Verwarnung war
ein kurzer, sehr starker Schmerzimpuls.
Sie zuckte nicht noch einmal. Meine Faszination wuchs.
Dann drehte ich mich zu meinem Schüler um.
Sofort verflogen jegliche Anzeichen von Gefühlen.
Stahlhart klang meine Stimme.
"Decius, komm heute Abend in die Trainingshalle."
Danach erhob ich mich in einer spektakulären Show, und prä-
sentierte meine Angebliche Verbundenheit. Ein Licht ging von
mir aus und ein Glitzern umgab meine Gestalt. Dann war ich
schon weg und auf dem Weg zur Liga. Ich musste in meiner
Magiekammer meditieren. Zu viele Gefühle durchbrachen meine
Schicht aus Eis, die ich auf sie gelegt hatte.

Ich lächelte breit.
"Ich muss viele Sprachen lernen. Hindi gehört zwar nicht dazu,
aber ich finde diese Sprache wirklich interessant. Und da ich ein
Schatten bin, kann ich auch viel mehr Daten aufnehmen und
'abspeichern'. Ja so könnte man es nennen. Kurz gefasst, ich
lerne schneller als Menschen - oder Gestaltwandler."
An meinem Drink nippend blickte ich Vincent an. Seine dunkel-
blauen Augen waren faszinierend. So tief wie das Meer.
Immer wieder ließ ich meinen Blick abschweifen, damit es nicht
zu auffällig war, das ich ihn anstarrte.
"Vor dir habe ich noch nie einen Drachen gesehen. Ehrlich gesagt,
wusste ich garnicht, dass es Drachen wirklich gibt. Ich dachte
immer, das wären Hirngespinnste der Menschen, die sich Vam-
piere mit Cape und roten Augen vorstellen. Oder Geister mit
mehr Gliedmaßen vorstellen als ein Mensch." Plötzlich fing ich an
zu kichern. "Das genialste sind ja diese Elfen mit Flügeln. Nur
Feen haben Flügel. Die sind zwar auch Elfen in gewisser Weise,
aber nur um die 15cm groß. Nein, Elfen sind groß und ohne
Flügel."
Als das Essen auf dem Tisch erschien, erschreckte ich mich leicht
und zuckte zusammen.
Freudig seufzend hoppte ich von dem Barhocker hinunter und
ging auf den Platz, an dem mein Shadowy Kiss stand.
Das war eine Art Milchreis -- und doch wieder keiner. Denn er war
schwarz. Rote, weiße und schwarze Früchte, die man in der
Menschenwelt nicht kannte, und dann auch ein paar der bekannten,
lagen geschnitten, püriert oder ganz auf dem Reis. Schwarzes Gebäck
lag am Rand des Tellers, dort wo der Reis nicht lag.
Eine fast schon kindliche Freude überkam mich als ich mich setzte.

Ich sah, wie meine Flamme hinter dem groben Typen hervorkam.
"There, you see, she doesn't want you. Come on, sweetheart.
Come to me. He won't bother you again."

Ich sah auf Serafina hinab. Ich musste lächeln.
"Ich denke, ich muss mich bei dir bedanken."
Mir gingen verschieden Gedanken durch den
Kopf. Wenn der gesamte Rat sich einig wäre,
dass Emphaten sehr mächtige Engel waren,
dann könnte Serafinas Strafe aufgehoben
werden. Niemals würde der Rat jemand so
kostbares für den Ruf der Liga, bestrafen.
Auch wenn mir dieser ganze Unsinn, dass
die Liga auf jeden Fall nach außen hin, perfekt
wirken sollte, gegen den Strich ging. Serafina
würde es helfen.

Ich merkte, dass Serafina mich fragend
ansah. "Geh ruhig."

Kurz durchzuckte mich eine Spur von Angst.
Wer wusste was mich erwarten würde. Bestimmt
nichts schönes. Aber ich war selbst daran schuld.
Mein Versagen hatte meine missliche Lage
herbeigeführt.

Ich warf Ice noch einen Blick zu. "Auf Wiedersehen."
Mit einem bösen Grinsen auf den Lippen ließ ich
meine Flügel erscheinen. Ich breitete sie aus und
schickte den Vampiren mit ein paar Flügelschlägen,
kleine Windböen, als ich mich in die Luft erhob
und zur Liga davonflog.

(Äh... ein paar Seiten vorher, als der Streit begann, da war es noch mittags gegen eins... >< die Zeit vergeht aber schnell!?!?)

"No, she wants me. Kristjana, I know ya want a steady and kind
man, not a frickin' bastard. Come over to me and I promise ya
warmth and strength."
Um meine Worte zu unterstreichen lächelte ich sanft und hielt
eine Hand aus. Sie musste sie nur greifen.

"Geh wieder hinter mich." Flüsterte ich zu Kristjana.
Mein Jaguar war wirklich sehr gereizt und Krissi
jetzt vor mir laufen zu sehen war wirklich nicht gut.
"Krissi..."

"Ja, Meister." Antworte ich und verbeugte mich tief.
Schnell öffnete ich die eine Seite der Tür und wollte
schnell raushuschen, aber dabei stieß ich gegen
jemanden. Einen Engel.
"Entschuldigung." Sagte ich in einer leisen Stimme.
Dann blickte ich hoch und fand mich in einem
giftgrünen Blick gefangen.

Ich war nie nah genug bei Serafina gewesen, um ihre
Augenfarbe zu kennen. Doch nun starrte ich wie ge-
bannt in ihre Augen - grün-blaue. Das wusste ich jetzt.
"Du brauchst dich nicht dafür zu entschuldigen. Es war
mein Fehler, hier stehen zu bleiben."